Blasenschmerzsyndrom (IC/BPS)

Wie Sie Ihre eigene IC/BPS-Diät ausarbeiten

Unabhängig von einer anderen Therapie, die bei schweren Symptomen angewendet wird, lohnt es sich für IC/BPS-Patienten, auch mit Lebensstiländerungen zur Genesung beizutragen. Einer der wichtigsten Teile davon ist die bestmögliche Ernährung.

Der Eckpfeiler der IC/BPS-Diät besteht darin, sich von derartigen Nahrungsmitteln und Getränken fernzuhalten, die die Blase reizen können; das kann diesen Organ gut tun.

Jeder Mensch reagiert anders auf ein bestimmtes Nahrungsmittel, daher gibt es keine einheitliche Diät, die für alle wirksam sein könnte. Dennoch gibt es viele Erfahrungen von Patienten, so dass es leicht ist, eine Liste von Lebensmittel und Getränken zu erstellen, die in den meisten Fällen die Symptome nicht auslösen – und der, die normalerweise Probleme machen.

Außerdem gibt es einige allgemeine Ratschläge, die helfen, mit der Krankheit umzugehen.

  1. Es ist besser, öfter und kleinere Mengen, als 1-2 Mal am Tag viel zu essen.
  2. Es lohnt sich immer, ein Diätprotokoll vorzubereiten und alles aufzuschreiben, was man isst und trinkt.
  3. Die meisten Patienten können ohne Probleme Folgendes zu sich nehmen: Reis, Kartoffeln, Nudeln, Fleisch, Fisch und die meisten Gemüsen. Schon aus diesen Zutaten ist es einfach, eine richtige, nahrhafte und köstliche Mahlzeit zuzubereiten.
  4. In den meisten Fällen lösen folgende Nahrungsmittel und Getränke die Symptome aus: Koffein, Alkohol, kohlensäurehaltige (sprudelnde) Getränke, scharfe Speisen, Schokolade, Sauerrahm, Joghurt, Soja, verschiedene Obstsorten und Tomaten.
  5. Kräutertees und -brühe verursachen oft Reizungen. Es ist am besten, sie zu vermeiden, auch wenn bestimmte Quellen sie auf die Liste der empfohlenen Getränke setzen.
  6. Es lohnt sich, das Etikett und die Verpackung von allem, was Sie kaufen, zu lesen. Je kürzer die Zutatenliste ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es sicher verzehrt werden kann. Bestimmte Konservierungsstoffe (z. B. Nitrit) können Probleme bereiten – sie sind beispielsweise in verschiedenen Aufschnittsorten enthalten.
  7. Bei Vitaminen können Vitamin C (in einer Dosis von mehr als 500 mg/Tag) und B die Symptome auslösen. Wählen Sie nach Möglichkeit Produkte, die nur ein Vitamin oder ein essentielles Spurenelement enthalten, anstatt kombinierte Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen.
  8. Wenn Sie neben IC/BPS von einer Allergie oder Unverträglichkeit leiden, müssen Sie auch von den betreffenden Inhaltsstoffen Abstand halten.

Um herauszufinden, welche Lebensmittel- und Getränkegruppen Sie sicher zu sich nehmen können, wenden Sie eine Eliminationsdiät an.

Was ist eine Eliminationsdiät?

Nach einer Eliminationsdiät müssen Sie als erster Schritt auf alle Lebensmittel und Getränke verzichten, die den meisten IC/BPS-Patienten Probleme bereiten. (Siehe Liste unten.) Es ist wichtig, die Diät streng einzuhalten, und Sie müssen auf die Zutatenliste von Fertiggerichten achten, die Sie kaufen. Wenn Sie keine Symptome mehr haben, beginnen Sie mit der Einführung jedes Essens oder Getränks, das Sie gerne tu sich nehmen möchten; eins nach dem anderen und Stück für Stück. (Dies nennt man Provokationsphase.) Schreiben Sie alles in Ihrem Diätprotokoll auf und notieren Sie, wenn irgendwelche Symptome auftreten. Sobald Sie in der Lage sind, das Essen oder das Getränk zu bestimmen, das die Symptome auslöst, müssen Sie es aus Ihrer Ernährung beseitigen.

Die folgenden Lebensmittel und Getränke bereiten den meisten IC/BPS-Patienten Probleme:

  • alkoholische Getränke
  • koffeinhaltige Getränke (Kaffee, schwarzer oder grüner Tee)
  • kohlensäurehaltige (sprudelnde) Getränke
  • Ananas, Erdbeere, Orange, Grapefruit, Weintraube, Apfel und alle daraus hergestellten Getränke
  • eingelegtes Essen oder alles, was mit Essig zubereitet wird (z. B. Sauerkraut)
  • Tomate, sowohl roh als auch als Zutat (z.B. Ketchup)
  • Produkte mit Soja
  • Schokolade (Ausnahme: weiße Schokolade)
  • gezuckerte Lebensmittel; Kuchen, Kekse oder Torten – in großen Mengen
  • künstliche Süß- oder Konservierungsstoffe
  • scharfe Lebensmittel (die folgenden Gewürze vermeiden: Pfeffer, Paprika, Peperoni, Chili, Curry; Vanille, Zimt oder Nelken können auch Probleme bereiten)
  • Kräutertees, Gebräu oder Extrakte

Während der Eliminationsdiät müssen Sie vier Wochen lang alles oben Aufgeführte, sowie alle anderen Zutaten vermeiden, von denen Sie persönlich glauben, dass sie die Symptome auslösen. Da muss man geduldig sein, da die Wirkung der Diät sich langsam zeigt.

Als nächster Schritt können Sie versuchen, alles, was Sie beseitigen, nacheinander zu beseitigen. Jeder Test sollte drei Tage dauern.

Am ersten Tag sollten Sie das betreffende Essen oder Getränk in sehr geringer Menge zu sich nehmen.

Am zweiten Tag sollten Sie die Dosis erhöhen.

Angenommen, Sie fühlen sich noch gut, versuchen Sie es am dritten Tag mit der Menge, die Sie normalerweise zu sivh nehmen würden.

Wenn das gerade getestete Lebensmittel oder Getränk keine Probleme verursacht hat, können Sie es in Zukunft sicher zu sich nehmen.

Wenn Sie nur leichte Symptome hatten, können Sie die getestete Lebensmittel oder Getränke trotzdem zu sich nehmen, jedoch nur in kleinen Mengen und sparsam.

Bei schweren Symptomen müssen Sie leider von den betreffenden Lebensmittel oder Getränken Abstand halten. (Um die Symptome zu lindern, sollten Sie viel Wasser trinken.)

Verzweifeln Sie nicht, wenn Sie Ihr Lieblingsessen auf der “Ausschlussliste” finden! Jeder IC/BPS-Patient reagiert anders auf ein bestimmtes Lebensmittel oder Getränk – es ist nicht ausgeschlossen, dass Sie das, was Sie lieben, nicht beseitigen müssen. (Tatsächlich können bestimmte IC/BPS-Patienten Kaffee trinken, auch wenn Koffein bei den meisten IC/BPS-Patienten Schmerzen verursacht.) Seien Sie jedoch geduldig: Befolgen Sie die Schritte immer genau und testen Sie alles drei Tage lang.

Es lohnt sich aufzuschreiben, welches Produkt oder welche Marke Sie von einem bestimmten Lebensmittel gekauft haben. Auch die vollständige Zutatenliste von Produkten verschiedener Hersteller kann unterschiedlich sein – manchmal löst nicht das getestete Lebensmittel oder Getränk die Symptome aus, sondern eine der zusätzlichen Zutaten. In diesem Fall müssen Sie nur das Produkt meiden, das Probleme verursacht, nicht die Art des Lebensmittels oder Trinkens selbst.